Liebe vinzentinische Familie, liebe Freunde und Wegbegleiter von Wolfgang, wir haben auf Erden einen ganz wertvollen Menschen verloren.
Wolfgang hat sein Leben in den Dienst an den Ärmsten in der Gesellschaft gestellt und mit großem Einsatz, Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen maßgeblich mitgeholfen, die Not der Armen zu lindern. Sein Lebenswerk sind die VinziWerke mit ihren 40 Einrichtungen und Projekten, die er gegründet und mitaufgebaut hat. Im Dachverband der Vinzenzgemeinschaften von Österreich war Wolfgang viele Jahrzehnte Geistlicher Beirat und damit für die spirituelle Ausrichtungen der Vinzenzgemeinschaften mitverantwortlich. Durch sein Denken und Tun hat Wolfgang die Entwicklungen der Vinzenzgemeinschaften in Österreich maßgeblich mitgestaltet.
Mit seiner konsequenten Grundhaltung, Menschen unabhängig ihrer Herkunft oder Religion rasch und unbürokratisch zu helfen ohne zu urteilen oder verurteilen gilt Wolfgang zurecht als unser „Vinzentinisches Aushängeschild“. Sein Bestreben, gerade den „Ärmsten der Armen“ zu helfen, wird für uns auch in Zukunft Dauerauftrag sein.
Die Vinzenzgemeinschaften in Österreich danken dir, lieber Wolfgang, im Namen der vielen Menschen, denen du eine so große Hilfe warst. Du wirst in unseren Herzen als Vorbild, wie beispielhaft mit Hilfebedürftigen umzugehen ist, weiterleben.
Für den Hauptrat Dr. Christoph Wötzer, Präsident
Pfarrer Wolfgang Pucher CM, ein Leben für die Ärmsten der Armen
Wolfgang Pucher wurde am 31. Marz 1939 als erstes von drei Kindern von Theresia und Karl Pucher in Hausmannstatten geboren. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen im Dorf Zerlach, Pfarre Kirchbach in der Oststeiermark, kam er 1949, nach dem Entschluss Priester zu werden, ins bischöfliche Knabenseminar nach Graz. 1952 wechselte er ins Knabenseminar der Lazaristen in Graz-Eggenberg, wo er maturierte. 1958 trat er schließlich in die Kongregation der Mission (Lazaristen) in Graz ein, in der er 1963 die Ewigen Gelübde ablegte und im selben Jahr zum Priester geweiht wurde. Sein reiches Wirken als Seelsorger umfasste:
- 1963 bis 1966: Erzieher im Knabenseminar der Lazaristen
- 1966 bis 1969: Kaplan in der Lazaristenpfarre Graz-Schmerzhafte Mutter in der Mariengasse und Religionslehrer in der Mädchenhauptschule Graz-Kepler
- 1969 bis 1973: Erzieher, Prokurator und Seelsorger im Österreichischen St.-Georgs-Kolleg der Lazaristen in Istanbul.
- Schließlich kam er 1973 als Pfarrer in die Lazaristenpfarre St. Vinzenz nach Graz-Eggenberg. Dies sollte jener Ort werden, an dem aus ihm wurde, wofür er über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist: der „Armen- und Vinzipfarrer von Graz“.
Sein unermüdliches Wirken ließ in Zusammenarbeit mit vielen Menschen in Pfarre, Dioezese, Land und Europa, die er begeistern konnte, ein großes und strahlkräftiges Werk für die Ärmsten in der Gesellschaft entstehen. Erwähnt seien hier stellvertretend für das ganze Opus die 40 ,VinziWerke“ in und außerhalb Österreichs.
Eine fordernde Leidenschaft in seinem Wirken nach außen, in Verbindung mit feinem Kunstsinn und Gespür für die Menschen in seinem Inneren, zeichnete Wolfgang Pucher als Seelsorger ganz besonders aus. Schließlich holte ihn Gott, der gütige Vater, in jenem Landstrich, der ihm auch sehr am Herzen lag, in die ewige Heimat.
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